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Moulagenmuseum

Technik der Moulagenherstellung

Die Moulage wird über ein Negativ aus Gips oder Silikon gegossen. Dazu wird ein Abdruck, in der Regel aus einem fein zeichenden Gips, von der entsprechenden Hautoberfläche genommen. Im Schwenkguss wird das Negativ mit der durch Wärme verflüssigten Moulagenmasse ausgegossen und anschliessend im Wasser von der Moulage getrennt.

Die Moulagenmasse, nach dem von Lotte Volger 1918 nach Zürich gebrachten Rezept, besteht gemäss Überlieferung aus gebleichtem Bienenwachs, Dammarharz und Calciumcarbonat (Anmerkung: In chemischen Analysen von Moulagenmassen konnte allerdings kaum Harz nachgewiesen werden. Heute wird angenommen, dass das überlieferte Rezept im Laufe der Zeit verändert wurde.). Die Mischung wird vor dem Giessen mit den in Terpentinöl gelösten Farben Krapplack, Kobalt, Bitumen und Gummigutt nach der hellsten Stelle des zu moulagierenden Hautabschnittes eingefärbt.

Das Positiv wird mit einem heissen Modelliereisen nachbearbeitet; Korrekturen werden angebracht, im Original transparente Blasen müssen ausgeschnitten und durch nachgebildete Blasen aus Paraffin, Harz oder Glas ersetzt werden.

Nun werden bei gutem Tageslicht die farblichen Veränderungen direkt beim Patienten auf die Moulage aufgemalt. Es werden wieder nur die oben erwähnten Farben eingesetzt und diese in Terpentinöl gelöst fein stupfend, schichtweise von den helleren zu den dunkleren Farbtönen übergehend auf die Moulage gebracht. Durch das Terpentinöl wird die Oberfläche der Moulagenmasse etwas gelöst und die Farben können in die Masse eindringen. Die Oberflächenstruktur darf dabei nicht zerstört werden. Durch Verstupfen mit feinen Pinseln werden weiche Farbübergänge erzielt.  

Schliesslich werden mit Wachsmischungen, Lacken, Harzen, Leimen und anderen Hilfsmitteln Effloreszenzen wie Schuppen, Krusten oder Feuchtigkeit nachgebildet. Haare müssen einzeln in die Moulage eingesetzt werden und mit der Behaarung des Patienten übereinstimmen.
Traditionellerweise wird die Moulage zum Schluss auf ein schwarzes Holzbrett aufgeschmolzen und mit einem weissen Stoffstreifen umrandet. In der Regel werden auf dem Brett auch die Diagnose, eine Moulagennummer und der Hersteller der Moulage vermerkt.