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Das digitale Zeitalter hatte gerade richtig begonnen, als das Moulagenmuseum in Zürich eröffnet wurde. Die Prognose für den Nutzen fragiler historischer Wachsobjekte war eigentlich schlecht. Heute werden die lebensechten dreidimensionalen Nachbildungen von erkrankten Körperstellen nicht nur als historische Dokumente und Quellen genutzt, sondern auch wieder im universitären Unterricht eingesetzt. Vielleicht gerade weil sie nicht digital sind. Eine Moulage verkörpert ganz direkt eine Person und deren Leidensgeschichte - sie konfrontiert mit einem Menschen und mit der eigenen Verletzbarkeit. Und doch kann man sich davon distanzieren - es ist nur Wachs. Das Moulagenmuseum Zürich verfolgt drei Schwerpunkte: Projekte zur Verbesserung der Erhaltung der fragilen Wachsobjekte. Die Erforschung der Entstehung und bisherigen Verwendung auf ihrem medizinhistorischen Hintergrund. Der Einsatz in der heutigen Lehre sowohl an der Universität als auch in anderen Bereichen des Gesundheitswesens.
In einem Rückblick zeigen wir den Wandel der Bildmedien im Studentenunterricht auf, an dessen Anfang und Schluss die Wachsmoulage steht. Wir präsentieren mit einem Ausblick in die Zukunft, wie digitale Scanning- und Printingtechnologien den Erhalt und den Einsatz der wertvollen Wachsobjekte unterstützen können. Wie bisher zeigen wir im Museum historische Krankheiten, z. B. Pocken, Hauttuberkulose oder Spätformen der Syphilis. Daneben ermöglicht die universitäre Lehrsammlung allen Besuchern einen direkten Blick auf die häufigsten Hautkrankheiten und informiert über Ursachen und Therapiemöglichkeiten.