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Patient
Johann B., 56 Jahre, Schreiner
Anamnese
1915 Auftreten einer kleinen Warze am linken Nasenflügel. Der Befund wurde 1916 bis 1917 mehrmals mit Röntgenstrahlen behandelt. Seit Herbst 1917 nicht heilende Wunde des linken Nasenflügels.
Diagnose
Karzinom (Hautkrebs).
Therapie
1918 Exzision im Gesunden (Entfernung des linken Nasenflügels) und Röntgen-Nachbestrahlung. Es bleibt ein grosser Defekt bestehen (Moulage 36).
Am 12. November 1919 plastische Deckung des Defektes durch eine Rotation der Wange nach Esser. Am 12. Februar 1920 erneute kosmetische Korrektur. Geheilt mit kosmetisch sehr gutem Resultat.
Patient
Emil W., 60 Jahre, Landwirt
Anamnese
„Der Patient will vor einigen Monaten am rechten Nasenflügel eine kleine Warze bemerkt haben, die recht bald zu einem kleinen Geschwür einschmolz. Er beachtete die Sache nicht weiter. Erst in letzter Zeit, als das Geschwür an Grösse zunahm, liess er sich von Bekannten überreden, einen Arzt aufzusuchen. Beschwerden soll er davon nie gehabt haben.
Der Arzt riet ihm nach Zürich zu fahren, um sich auf der chirurgischen Poliklinik untersuchen zu lassen, wo er auch auf der Klinik aufgenommen wurde“. (Zitat Fall V aus: M. Czerwinski: Beitrag zur Kasuistik der Gesichtsplastiken. Dissertation, Zürich 1921).
Befund
Siehe Moulage Nr. 63
Diagnose
Basalzellkarzinom (heller Hautkrebs).
Therapie
14. Februar 1920 grosszügige Exzision des Geschwürs mit Eröffnung der Nasenhöhle. Schnitt der Wange bis zum Ohr und Ablösung der Wange ca. 2 dick von der Unterlage. Verschieben des Lappens nach vorne und annähen.
In den folgenden Tagen etwas Austritt von Eiter, im Verlauf Ektropium (Heruntergezogenes Unterlid) mit leichtem Tränen des rechten Auges. Schliesslich gute Abheilung, Entlassung am 15. März 1920.
Eine Verlaufskontrolle am 23. Dezember 1920 zeigt ein sehr befriedigendes Resultat. Der Patient beklagt sich jedoch über „Fliessen“ aus dem rechten Auge bei einer chronischen Reizung, da sich der untere Lidrand nicht mehr ganz an das Auge anlegt.
Der Befund ist mit der Moulage 79 dokumentiert.
Patient
Paul O., 14 Jahre, Schüler
Behandlung: 1924
Anamnese
Der Junge fiel auf die linke Hand, als er sich an einem Gartenzaun die Schuhe reinigen wollte.
Diagnose
Vorderarmfraktur links (Bruch von Elle und Speiche) mit Bajonettstellung.
Therapie und Verlauf
Reposition und Anlegen einer Gipsschiene. Der Bruch verheilt in guter Stellung.
Patientin
Anna R., 24 jähriges Kindermädchen
Behandlung: 1920
Diagnose
Radiusfraktur vor 5 Monaten (Bruch der Speiche)
Therapie und Verlauf
Anlegen eines Gipsverbandes, Verheilung in schlechter Stellung.
Ergänzende Informationen
Um 1920 konnten Knochenbrüche nur durch Reposition und Fixation mit einem Gipsverband oder Gipsschiene behandelt werden. Wenn die Bruchstelle instabil war, dann reichte die Stabilisierung durch den äusserlichen Gips nicht aus und der Knochen verheilte in einer falschen Stellung.
Eine operative Versorgung von Frakturen mit Schrauben und Metallplatten wurde erst in den 1930er und 1940er Jahren langsam entwickelt und durch die Gründung der Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen (AO) im Jahr 1958 in der Schweiz systematisch erforscht, verbessert und standardisiert.
Patient
Johann H., 30 Jahre, Transportarbeiter
Behandlung: 1921
Anamnese
Das linke Knie war immer schon anders als das rechte. Daher Entlassung aus der Rekrutenschule und als hilfsdienst-tauglich erklärt. Von Seiten des Knies vollkommen beschwerdefrei. Konnte auch schwere Lasten tragen. Das linke Bein sei immer etwas dünner als das rechte gewesen.
Einlieferung wegen Kniekontusion (Prellung).
Diagnose
Luxation patellae sinistra inveterata (alte chronische Ausrenkung der Kniescheibe).
Therapie
Keine Therapie. Der Patient versuchte, die alte Veränderung mit diesem leichten Unfall in Zusammenhang zu bringen. Dies wurde von den Ärzten als unwahrscheinlich eingestuft. Poliklinische Entlassung.
Patient
Hans M., 50 Jahre, Monteur
Anamnese
Der Patient rutscht mit dem linken Fuss aus, als er eine Treppe hinabsteigt. Dabei wird der Fuss übertreten und der Patient fällt auf die linke Seite hin zu Boden.
Diagnose
Schienbeinbruch mit Ausrenkung des Fusses.
Therapie
Einrenken des Fusses in Narkose und Anlegen eines Gipsverbandes für drei Wochen. Danach konnte der Patient mit einer ordentlichen Funktion entlassen werden.
Patient
Friedrich K., 23 Jahre
Behandlung: 1923
Anamnese
Beim Anwerfen eines Propellers Ellbogenfraktur links mit Schädigung des Nervus ulnaris.
Diagnose
Kontraktionsstellung der Finger nach links. Ellbogenfraktur und Ulnarisverletzung.
Befund
Es besteht eine Kontrakturstellung des vierten und fünften Fingers neben Sensibilitätsstörungen. Daneben bestehen funktionelle Störungen des Ellbogengelenkes und Neuralgien der Narbe, in welcher der Ulnaris-Rest gelegen ist.
Eine weitere therapeutische Beeinflussung wurde nicht durchgeführt.